Geschichten und Gedanken |
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Zum Anderen sonstige Geschichten. Diese Geschichten sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Lebenssachverhalten, lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt! Vielmehr handelt es sich wohl um Emotionen und Gedanken, die sich so in meinen Kopf gedrängelt haben und die ich auf diesem Wege wieder rausbekommen will.
...und wer Ironie oder Sarkasmus findet darf es behalten!
Angekommen! Nach der eintönigen Fahrt endlich da. Das Öffnen der Autotür wird quittiert mit dem typischen, frischen, salzigen Duft des Meeres. Und nachdem ich über die Deichkrone gestiegen bin spüre ich voll die gesammten Emotionen...
Das pulsierende Rauschen dringt in meine Ohren. Nicht das periodische Rauschen des Meeres, sondern das pulsierende Rauschen des Windes, der mir um den Kopf streift. Erst näher am Wasser gesellt sich das typische periodische Schlagen des Meeres dazu und bildet neben dem Wind eine unwirkliche Melodiekomposition.
Der Eindruck raubt mir die Sinne und das Bewusste verschwimmt in dem sonnendurchfluteten Wohlfühlbereich des Strandes. Mein Kopf leert sich so schlagartig wie eine Welle am Strand bricht. Probleme, Sorgen und fast alle übrigen Gedanken sind mit einem Male wie weggeblasen; nicht vom Wind, sondern dem Gesamteindruck, der diverse Sinne in Beschlag nimmt. Der Wind und die Wellen das Gehör, die salzige Luft den Geruch und den Geschmack. Die Weite des Horizontes das Sehen. Die vom Wind aufgewirbelten Sandkörner das Fühlen.
Die Sandkörner kitzeln auf der Haut die sie berühren. Vom Wind durch die Gegend gefeuert wie kleine Geschosse, die in einem nicht enden wollenden Reigen auf die Haut einschlagen. Ich habe das Gefühl als wenn jeder Eindruck, jede Wahrnehmung erst eine halbe Sekunde später in mein Bewustsein eindringt, als wenn das Bild wie trunken nachzieht. Es ist die perfekte Leichtigkeit des Seins.
Trotz des Windes bringt der Sonnenschein eine wohlige Wärme in meinen Körper. Mit der Entspannung kommt auch langsam ein Gefühl für die Realität zurück und doch bleibt die Leichtigkeit und Sorgenfreiheit erhalten. Ich liebe das Gefühl und in diese Leichtigkeit fügt sich nahtlos der Wunsch nach einer zwanglosen Beschäftigung. Ich verstehe die Surfer, die ich mitlerweile wahrnehme!
Sarah, Anja und ich machen den Drachen startklar. Diese Beschäftigung mit dem fliegenden Spaßartikel fügt sich so grandios in das Gesamtbild ein und ist dennoch aufregend und abwechslungsreich. Sarah beherrscht das fliegende Spielzeug bereits wesendlich besser als ich und während Ihrer Kunststücke wird sie nicht nur kurzfristig von diversen Spaziergängern anerkennend beäugt. Sie merkt davon nichts aber das tut der Achtung Ihres Publikums keinen Abbruch. Es ist wirklich toll zu sehen wie der Drachen in seinen fließenden Bewegungen am Himmel seinen Bahnen zieht und den leichten Handbewegungen von Sarah folgt. Die kreisenden und eliptischen Bewegungen verbreiten ein hypnotisches, nicht gerade unangenehmes Feeling und es macht sich bei mir Zufriedenheit breit.
Der Wind wird stärker, zu stark für den kleinen leichten Drachen. Also packen wir ihn weg und gehen lieber noch ein bischen am Strand spazieren und genießen die Weite. Man kann stundenlang gehen und der Strand nimmt immer noch kein Ende. Es ist auch ziemlich beeindruckend zu sehen, wie sich über dem Wasser ein Gewitter zusammenbraut. Die Sonne ist bereits weg und es wird langsam kalt im stärker werdenden Wind. Lange, imposante Blitze ziehen in einiger Entfernung Ihre Bahn am Himmel und werden nach kurzer Zeit von einem langsam anfangenden und immer bedrohlicher werdenen Grummeln flankiert. Das Grummel erstirbt kurz nach dem Leuchten am Firnament. Zeit umzukehren und sich auf den Rückweg zum Auto zu machen...
Nächstes mal müssen wir unbedingt früher zum Meer fahren und haben dann vieleicht länger etwas davon. Aber für heute reicht es erst mal und wirkt hoffentlich noch etwas nach, um das Wohlbefinden noch die nächsten Tage aufrecht zu erhalten.
Das monotone Dröhnen des Dieselmotors bei 100 Km/h wirkt leicht beteubend. Nicht so stark wie ein konventionelles Beteubungsmittel aber doch stark genug, um sich in Raum und Zeit zu verlieren. Das Auto kennt die Strecke. Zu oft bin ich sie schon gefahren. Die Landschaft dieser Frühsommerszeit verschwimmt zu einer grünen Lichtmasse in der ich zu treiben beginne. Die Gedanken beginnen zu rotieren und stoßen mir das Tor zu einer weiteren Bewustseinsebene auf.
Womit kann man das Gefühl beschreiben? Kennt Ihr das Gefühl, wenn man morgens noch in einem friedlichen Halbschlaf dahin treibt? Man ist noch nicht so ganz wach, aber man schläft auch nicht mehr richtig fest und wenn man sich nur ein kleines bischen Mühe gibt, kann man sogar den eben noch erlebten und im Gedächnis schwirrenden Traum weiterträumen und ihn steuern; und zwar in jede Richtung, in die man ihn weiter erleben möchte! Ich liebe dieses Gefühl; vieleicht auch, weil ich es zu selten erleben darf.
Meine Gedanken treiben davon. Kein Traum den ich weiterspinne. Nur Eindrücke, die auf mich einstürzen. Ich frage mich, warum. Was treibt einen jeden Morgen dazu sich zu erheben, wenn das Foltergerät mit seinem nervtötendem elektronischem Piepen der verdienten Erholungsphase ein viel zu frühes Ende bereitet hat? Ist das Leben? Aufzustehen nur weil ein Haufen Kunststoff beschlossen hat Luft in markzerreisende Schwingung zu versetzten? Und dann sich nach kurzer Morgentoilette, noch total verschlafen, in das Auto zu schwingen, um einer Aufgabe entgegen zu fahren, die darauf ausgerichtet ist, dass jemand anderes einem seinen Willen aufzwingen will und dadurch die eigene Freiheit entzogen wird? Meine Gedanken treiben weiter. Wenn es nicht so sein soll wie sollte es denn dann sein? Was ist das Leben, dass es wert ist zu leben?
Vor mir wird es düster am Himmel. Ich habe das Gefühl, je weiter ich fahre, um so tiefer wird die Finsternis. Doch da! Ein heller Schein drängt sich durch die mich einhüllende Finsternis und ich folge Ihm. Ich habe den Eindruck, mein Geist nimmt einen anderen Weg als der fahrbare Untersatz, welcher mich durch die reale Welt bewegt. Die Wege meiner physischen Hülle und meines Geistes trennen sich und ich bin noch nicht einmal traurig, dass es so ist. In der realen Welt zuckt durch die dunklen Wolken ein wirklich langer und erschreckender Blitz, aber auf dem Weg, dem mein Geist folgt, ist nichts von dem realen Gewitter zu bemerken. Immer näher komme ich dem ruhigen Gefilden aus denen sich das Hell scheinbar in diese Szene auf bizarre Weise verirrt hat.
Ich drehe mich um und blicke zurück. In dem Dunkel erkenne ich die Zurückbleiben, für die es der Lebensinhalt ist, in der realen Welt nach oben zu bucken, zu kratzen und nach unten zu treten so kräftig es mit Ihren verknöcherten Gliedern noch geht. Der Anblick der Zurückbleibenden erinnert mich an Zombies aus einem B-Movie und ich spüre wie ich immer weiteren Abstand gewinne und es mir immer leichter wird. Der Blick zurück ängstigt mich und die Horde an Zombies wird immer größer. Ich drehe mich wieder nach vorne und mein Geist befreit sich zunehmend von dem Gedanken an die reale Welt.
Die reale Welt mit ihrem Streben nach materiellen Gütern und Werten verschwindet zunehmens aus meiner Wahrnehmung und auch das immer stärker werdende Gewitter bleibt zurück. Mein Bewustsein taucht vollkommen in die andere Welt ein. In dieser surealen Welt sind andere Werte entscheidend und nichts und niemand beurteilt dich nach dem, was Du als Besitz an Gütern vorzuweisen hast.
Aber was zählt in dieser Welt und was macht sie vom Empfinden her so viel angenehmer als die reale Welt? Ich möchte es ergründen! Als ich am Nachdenken bin, fällt mir zu aller erst auf, dass es anscheinend keine Zeit gibt, oder sie nur sehr langsam un dannen zieht. Aus der realen Welt drängt sich der Vergleich in meinen Verstand. Dort ist es so, dass die Zeit in angenehmen Situationen sehr schnell vergeht, im Gegensatz zu den unangenehmen Situationen von denen es in der realen Welt auch viel mehr gibt als von den angenehmen.
Ein Wunder, dass die Maschine immer noch läuft, so viele Tritte und Schläge hat sie schon einstecken müssen. Anscheinend wirklich deutsche Wertarbeit, falls es so etwas gibt.
Mechanisch laufen die Tätigkeiten ab. Harter Punk-Beat hat das Sicherheitsventil wieder so frei geklopft, dass etwas Druck abgelassen werden konnte, nein nicht zu viel, dass das Ventil wieder etwas gekühlt wurde und seine Tätigkeit weiter ausführen kann. Fraglich ist nur, wie lange noch.
Nein, eigentlich ist viel mehr die Frage, wie es so weit kommen konnte und ob es so sein sollte oder man es einfach nur unwissendlich in Kauf genommen hat.
Die Steuereinheit der Maschine scheint in LISP(Programmiersprache für künstliche Intelligenz, Anm. d. Red.) programmiert zu sein. Das ist wohl eher Suboptimal. Das erklärt vielleicht auch die Erklärung dafür, dass manchmal unangenehme Fehlfunktionen auftreten. Es sorgt leider dafür, dass man sie öfter mal treten muss. So was blödes, wir hatten nicht einkalkuliert, dass denken auch schädlich für die Maschine sein kann. Anscheinend müssen wir dir deinen Platz zeigen.
Die Autofahrt wird nur unwissentlich wahrgenommen. Das Auto kennt den Weg, so oft ist es die Strecke schon gefahren und fährt sie jeden Tag, den Gott werden läst, wieder. Im Dunkeln wird man hochgefahren, arbeitet durch bis es wieder dunkel wird.
Aber warum sollte man die Maschine hegen und pflegen? Sie läuft auch so und bringt ja auch viel mehr ein als sie kostet. Man kann sie also weiter treten und wenn sie doch kaputt gehen sollte, es gibt noch so viele...
Abgestumpft und ausgelaugt wird der Tag verbracht. Es ist nicht erwünscht sich in Gleichgültigkeit zu fliehen, jedenfalls nicht mit dem Gleichgültigmacher Nr. 1. Die Fluch ist also Unmöglich. Unmöglich ??? Natürlich gibt es einen Weg. Es gibt immer einen Weg. Du musst nur wissen, was Du willst. Willst Du fliehen? Oder willst Du es weiter ertragen. Und wenn Du es weiter ertragen willst, warum eigentlich? Natürlich. Sie machen Dir den Weg zur Fluch nicht leicht. Angst sollst Du haben...
...und dich mit stupider Hoffnung auf, was auch immer, abfinden und weiter funktionieren. Hauptsache Du funktionierst!
Reis dich mal zusammen und stell Dich nicht so an. Immerhin hast Du doch was worauf Du dich freuen kannst. Es gibt doch Brot und Spiele...
Ach Du magst keinen Sport, na denn kann Dir nicht geholfen werden. Dann funktionier einfach so weiter. Aber belaste das Gesamtsystem nicht.
Wenn die Seele aufschreit, dann doch bitte nicht so laut; wir wollen die anderen doch nicht stören. Und nun reiß dich doch mal zusammen.
Zusammenreißen ja, klar. Es gibt ja genug, die diese Maschine für ihr gut gehen brauchen. Und die sollen ja wohl nicht mit Fehlfunktionen genervt werden, oder? Auch die haben Probleme. Und? zeigen die es? Also, reiß dich am Riemen und weiter geht es.
Dass der Riemen kurz vor dem reißen ist, das sieht keiner; warum auch? Die meisten interessiert es sowieso nicht. Und die, die es vielleicht interessiert haben zum Einen nicht die Möglichkeiten etwas zu ändern und zum Anderen auch eigene Probleme, die auf der Prioritätenskala höher stehen. Bleiben also nur Phrasen wie:"Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott".
Ob es jemand merken würde wenn Du nicht mehr da bis? Na klar. Wer nimmt dann deinen Posten ein? Einige werden Dich eine Doppelsekunde später ersetzt haben. Und andere? Was schert es das System? Brauchten sie dich wirklich? Und wenn ja, wofür und brauchten sie wirklich DICH, oder löst jede andere Maschine das Problem / die Aufgabe genauso gut / ähnlichgut?
Frag Dich nicht, Du bist eh zu feige! Wahrscheinlich ist der Druck noch nicht hoch genug und die Maschine hat noch nicht genug Tritte abbekommen. Und sehen würdest Du es sowieso nicht. Also...
Wem könntest Du davon erzählen? Hat wirklich jemand die Macht, eine Veränderung herbei zu führen? Versteht überhaupt jemand Dein Problem? Ich denke nicht! Warum also weiter darüber nachdenken? Du kannst es eh nicht ändern, ebenso wenig wie andere. Und es will wohl auch keiner.
Und da es dieser Logik folgend als Tatsache anzusehen ist, warum sollte man also seine Kraft darauf verschwenden, darüber nachzudenken oder sogar etwas ändern zu wollen? Das macht überhaupt keinen Sinn. Warum lässt Du es also nicht einfach...
Ins Leere starrend nimmst Du also weiterhin deine Welt wahr und versuchst Dich darin zu arrangieren. So weit es möglich ist. Bis zum nächsten Ausbruch? Bist Du es mal wieder nicht mehr runterschlucken kannst? Bis es sich mal wieder nicht unterdrücken lässt und hochkommt von ganz tief unten, wo Du versucht hast es nach der ebigen Erkenntnis zu verbannen? Manchmal kommen sie wieder... Falsch! Sie kommen IMMER wieder !
Das Leben ist nun mal scheiße und keiner hat gesagt, dass es Spaß machen wird. Vielleicht beim nächsten Mal, die Budisten glauben ja an die Wiedergeburt und ich hoffe, für Dich, dass Du immer gut warst und so in ein besseres Leben wiedergeboren wirst. Sicher wissen tut das natürlich niemand. Und nach allem, was Du bisher erlebt hast, solltest Du keinem mehr Glauben. Warum auch? Wer hat schon ein Interesse daran Dir was richtiges oder überhaupt etwas zu erzählen?
Nein. Es ist nicht Deine Schuld. Wieso auch? Hast Du es Dir so ausgesucht? Hast Du gesagt:"Nein Gott! Bitte nicht das Leben als sorgenfreier, gesunder Mulitmiliardär!"
Aber bessert diese Erkenntnis deine Situation? Wenn ja, freu Dich. Ich glaube es aber nicht, weil Du sonst nicht in der Miesere stecken würdest, in der Du steckst. Also...
Der Beat der anfangenden Techno-Musik der 90´er schlägt mit 160 BpM auf einen ein. Das Herz passt sich an und der Plus beschleunigt sich wie beim Sport. Ein klein wenig Alkohol, bloß nicht zu viel, hat die Hemmungen beseitigt und man bewegt sich stakatohaft zu dem Rythmus. Nach ein paar Minuten fängt es an in Sport aus zu arten. Der Körper fängt an unter der Anstrengung Endorphine auszuschütten und es gibt ein wohliges Gefühl. Glücklich. Der Körper fängt unter der andauernden Last an die Fettdepots anzugreifen. Und es kommt zu einem tollen Phänomen. Es wir Flashback genannt. Zu dem sowieso durch den leichten Alkoholrausch verstärkten Glücksgefühl, erzeugt durch die ausgeschütteten Endorphine, gesellt sich die emotionsverstärkende Wirkung von THC. Es war in den Fettzellen eingelagert und wird durch den übermäßigen Kalorienbedarf des Körpers und der damit verbundene Fettverbrennung wieder ausgeschüttet.
Das Gefühl ist grandios und hält den ganzen Abend an, evtl. durch erneute Zuführung verstärkt. Es ist so beglückend. Das leichte Gefühl, das Fliegen in Zeit und Raum. Es erweitert das Bewustsein. Man fühlt sich so leicht und beschwingt, alle Sorgen sind verschwunden und das reale Leben ist so weit weg...
Schade nur, dass die Landung am nächsten Morgen so hart ist. Aber es gibt da ein nettes Zitat von der Band "Die Schröders": "SIE SAGEN FÜR DAS GLÜCK WÄR ES NIE ZU SPÄT, ES WARTET ZWISCHEN WIRKLICHKEIT UND REALITÄT"
Ich denke, da ist viel Wahres dran...
Bis zur Landung ist aber noch Zeit und man sollte den Abend geniesen. Die bunten Farben und zuckenden Lichtrefexe in der Discothek nimmt man nur noch am Rande und auch nur unbewusst wahr. Die Leichtigkeit des Augenblickes ist zu überwältigend und spült in einer wohligen Welle alle anderen Gefühle und die Last der Realität davon. Wer steht schon auf real-life?
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